Keine Chance

6:0 Niederlage in St. Pölten


Als krasser Außenseiter trat der FC Südburgenland bei Titelfavorit St. Pölten an. Es konnte eigentlich nur nur darum gehen, defensiv so gut wie möglich zu stehen und ein respektables Ergebnis einzufahren.
 
Das Vorhaben der Gäste aus dem Südburgenland, so lange wie möglich keinen Gegentreffer zu kassieren, endete aber bereits in der 7. Minute, als Hamidovic einen Freistoß aus rund 20 Metern über die Mauer und ins Tor zirkelte. Nach 15 Minuten bekamen die Niederösterreicherinnen einen Elfmeter nach Foul an Pöltl zugesprochen –Tabotta trat an und versenkte den Ball unter die Latte in den Maschen. Damit war das Spiel auch eigentlich schon entschieden und für die Südburgenländerinnen ging es im weiteren Spielverlauf nur noch um Schadensbegrenzung. Wie es eigentlich nicht anders zu erwarten war, fand das Spiel fast ausschließlich in der Hälfte der Gäste statt. Angriff um Angriff rollte auf das Tor von Keeperin Szvorda zu, die allerdings in Halbzeit eins „nur“ noch ein weiteres Mal hinter sich greifen musste: Eine schöne Kombination über links schloss Pinther nach flacher Pöltl-Hereingabe zum 3:0 (35. Min.) ab. Zwei weitere Tore der Heimelf wurden wegen Abseits bzw. vorangegangenem Foulspiel nicht gegeben. Im Gegensatz dazu hatten die Südburgenländerinnen offensiv nichts zu bieten, das den Gegner auch nur ansatzweise in Bedrängnis gebracht hätte.
 
In Halbzeit zwei bot sich den ZuschauerInnen dasselbe Bild: St. Pölten war fast ausnahmslos im Ballbesitz und zog phasenweise sehr schönes Kombinationsspiel auf, Südburgenland hingegen versuchte mit aller Kraft, die Niederlage in Grenzen zu halten. Doch die Treffer vier und fünf (53. bzw. 58. Min.) ließen nicht lange auf sich warten. Das 4:0 besorgte Vago nach flacher Hereingabe von C. Mahr – wieder wurde das Tor über die Seite vorbereitet, diesmal über rechts. Nur fünf Minuten später setzte sich die eingewechselte Dunst stark über links durch, brachte den Ball scharf zur Mitte – 5:0 durch Pinther. Das nächste „Highlight“, das dieses Spiel zu bieten hatte, war der Ausschluss von Südburgenlands Schlussfrau Szvorda: Ein weiter Ball kommt in Richtung Strafraum – Szvorda, die außerhalb des Sechzehners steht, geht einige Schritte zurück, sieht eine Linie am Boden, die jedoch ca. 1 Meter vor der tatsächlichen Strafraum-Linie am Spielfeld markiert ist, und nimmt den Ball in die Hand. Szvorda zeigte sich sofort äußerst irritiert von der Situation – dem Schiedsrichter war’s egal: Er entschied auf Torchancenverhinderung und somit auf Rot für die Gäste-Keeperin – eine äußerst unglückliche Situation aus Sicht der Szabo-Truppe. Noch dazu stand ausgerechnet an diesem Tag keine Ersatztorfrau zur Verfügung, weshalb eine Feldspielerin – in dem Fall Anna Amtmann – für die Schlussviertelstunde das Tor hüten musste. Nur einige Minuten nach dieser Situation (80.) war es abermals Hamidovic, die nach einer Eckball-Variante am langen Pfosten goldrichtig stand und den 6:0-Endstand per Kopf herstellte.
 
Fazit: St. Pölten übernahm ab der ersten Sekunde das Kommando, setzte sich in der Hälfte des Gegners fest und ließ diesem durch sehr hohes Pressing keine Sekunde Verschnaufpause. Das Ergebnis geht in dieser Höhe absolut in Ordnung, hätte sogar noch höher ausfallen können.
 
Bericht: Susanna Koch